Eisen
Eisen ist ein Spurenelement d. h. 50-60 mg pro kg Körpergewicht ist der Sollbestand.
Eisenbestand und -verlust
Der Soll-Eisenbestand liegt bei 50 mg/kg Körpergewicht beim Mann, bei 35 mg/kg Körpergewicht bei der Frau.
Eisen ist zu 70 % an Hämoglobin, zu 10 % an Myoglobin, sowie zu 20 % an Ferritin und Hämosiderin gebunden, an Transferrin nur zu 0,1 %.
Der übliche Eisenverlust pro Tag liegt bei Männern bei 1 mg, bei Frauen während der Menses 2 mg und 3 mg bei Schwangeren.
Eisenaufnahme und -transport
Im oberen Dünndarm wird Eisen aufgenommen. Die Resorptionsrate reguliert der Körpereisenbestand, nach der Bindung an beta-1-Globulin als Transferrin. Die Eisenbindungskapazität wird normalerweise nur zu 1/3 genutzt. Bei einem Eisenmangel steigt der Transferrinspiegel an, der jedoch nur noch eine geringe Sättigung hat. Zu 80 % sind chronische Blutungen durch Nasenbluten, Tumoren, Ulzera, Entzündungen im Verdauungstrakt und Hypermenorrhoe verantwortlich für Eisenverluste.
Eisenmangel
Bei Eisenmangel kann die körperliche Leistungsfähigkeit sinken, die Thermoregulation und die Immunfunktion gestört sein, im Kindesalter von 12-18 Monaten kann die Intelligenzentwicklung leiden, an den Mundwinkeln können Einrisse auftreten, die Haut kann trocken und Haare und Nägel brüchig sein, die Schleimhäute im Mundraum brennen oder sind trocken und schmerzhaft. Zu Kopfschmerzen und zum sogenannten Pica-Syndrom kann es in selteneren Fällen kommen, wobei Gegenstände gegessen werden, die nicht als Nahrung bestimmt sind. Risikogruppen für Eisenmangel sind Säuglinge, Schwangere, Sportler, Vegetarier, Patienten mit Magen- und Darmerkrankungen. Formen von Eisenmangel sind prälatenter Eisenmangel, auch Speichereisenmangel, Serum-Ferritin und Eisengehalt des Knochenmarks sind reduziert; ferner latenter Eisenmangel genannt Sideropenie und der manifeste Eisenmangel oder Eisenmangelanämie, wobei Hämoglobin, Erythrozyten und Hämatokrit reduziert sind.
Eisenspeicherung
Das Ferritin, chemisch Fe-Hydroxyd-Phosphat-Kern + EW-Schale (Apoferritin), ist ein biologischer Eisenspeicher und bei einem Eisenmangel erniedrigt. Bei chronischen Entzündungen und Tumoren ist der Ferritinspiegel erhöht, das Transferrin im Serum erniedrigt. Hämosiderin, ein Eisenspeicherprotein, ist nur intrazellulär nachweisbar, befindet sich hauptsächlich in den Makrophagen. Hämosiderosen sind Erkrankungen mit erhöhter Eisenablagerung.
Eisenintoxikation
Eine erhöhte Resorption tritt bei Alkoholismus und bei der erblichen Hämochromatose auf. Hierbei kommt es zu Einlagerung von Eisen in Form von Hämosiderin und Ferritin in Leber, Pankreas und Herzmuskel. Dadurch entwickeln sich entzündliche Gewebsreaktionen. Das Risiko für Diabetes, Alzheimer und Parkinson steigt. Diskutiert werden die Entstehung von Krebs und Herzinfarkt, da Autooxitationsvorgänge beschleunigt und Membranlipide zerstört werden.
Resorptionsfördernd wirken Vitamin-C, da dann das 3-wertige in das 2-wertige besser resorbierbare Eisen umgewandelt wird, Zitronensäure, Fleisch-, Fisch- und Geflügelprotein.
Eisen-Lieferanten sind Vollkorn-Produkte, Brot, Fleisch, Wurst und Gemüse.
Eisensubstitution
Zum Auffüllen der Eisenspeicher täglich 100-200 mg, nüchtern, über 3 Monate einnehmen.